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Nur öffentlicher Druck führt zu Lösungen

Unterrichtsausfall und Lehrermangel

„Ich kann allen Eltern nur empfehlen, bei akutem
Unterrichtsausfall oder ähnlichen Problemen den Weg an die Öffentlichkeit
zu wählen und sich an das zuständige Bildungsministerium zu wenden. Meine
Erfahrung ist: oft bewegt sich nur etwas, wenn der Druck groß
genug geworden ist“, sagt Christoph Zippel.

Der Altenburger CDU-Politiker verweist exemplarisch auf einen aktuellen Fall
aus Windischleuba, wo die Besetzung einer Grundschullehrerstelle
mehrere Monate lang an der Frage scheiterte, in welche Gehaltsstufe die
Bewerberin eingruppiert werden kann.

„Das zuständige Schulamt reichte den Fall an das Bildungsministerium weiter.
Von dort ging es weiter zum Finanzministerium, wieder zurück
zum Bildungsministerium und von dort wieder zum Schulamt. Das Schulamt
verwies den Fall dann erneut an das Bildungsministerium”,
berichtet Zippel. Monatelang wurde die Entscheidung hin- und hergeschoben,
obwohl die betreffende Grundschule mit den vorhandenen
Lehrkräften gerade einmal die Hauptfächer absichern konnte.

„Ich freue mich, dass es jetzt endlich eine Entscheidung gibt und die
Lehrerin ihren Dienst an der Schule antreten kann. Das ist vor allem ein
Erfolg der Eltern, die monatelang über verschiedene Kanäle auf die
Verantwortlichen eingewirkt und für ihre Schule gekämpft haben“, so Zippel.

„Leider ist die Grundschule Windischleuba kein Einzelfall. Eltern berichten
mir von massiven Unterrichtsausfällen an zahlreichen Schulen im
Landkreis. An der Regelschule Treben ist die Situation beim
Englischunterricht seit Jahren im Argen und wird immer dramatischer. Ich
verstehe die Verärgerung der Eltern voll und ganz. Die Bildungschancen der
Schülerinnen und Schüler werden dadurch fahrlässig gefährdet, und
niemand im Bildungsministerium will die Verantwortung übernehmen”, sagt der
CDU-Politiker.

In der zukünftigen Landesregierung müsse Bildungspolitik endlich Chefsache
werden, fordert Zippel. „Wir müssen ausreichend Referendare
einstellen, Leistungsanreize für Lehrer schaffen, die Eigenverantwortung der
Schulen stärken und vor allem die Einstellungsverfahren schneller und
effektiver gestalten. Unser Ziel muss sein, den im Lehrplan vorgesehenen
Unterricht sicherzustellen, und zwar überall in Thüringen, in der Stadt
ebenso wie auf dem Land. Das ist schlicht eine Frage der Gerechtigkeit“, so
Zippel abschließend.